Chronische Nierenerkrankungen (CKD) sind ein weltweit zunehmendes Problem, sodass diese auch eine rasch zunehmende Bedeutung als Mortalitätsursache erlangen. Wesentlich für die Progressionsverlangsamung einer CKD ist die optimale Einstellung des Blutdrucks, wobei für die Zielblutdruckwerte bei Patienten mit CKD keine klare Evidenz besteht. Ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung einer arteriellen Hypertonie besteht in der Blockade des Renin- Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) mittels ACE-Inhibitoren (ACEI) bzw. Angiotensinrezeptorblockern (ARB). Aufgrund der zusätzlichen blutdruckunabhängigen Reduktion von Proliferations- und Entzündungsprozessen sind diese Substanzen sehr gut für eine Progressionsverminderung einer CKD geeignet. Des Weiteren sollte eine Dyslipidämie bei Patienten mit einer CKD behandelt werden, wobei die Effekte im Hinblick auf eine Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei Patienten mit CKD geringer sind als in der Allgemeinbevölkerung. Die Behandlung sollte mit Statinen erfolgen; zu den Wirkungen der neuen PCSK-9-Inhibitoren fehlen bisher Daten zu Patienten mit CKD. Bei Patienten mit Diabetes mellitus und CKD sollte der Blutzucker so behandelt werden, dass das HbA1c unter 7% liegt. Auch Faktoren des sog. Lifestyles, darunter vor allem die Ernährung, scheinen für die Progression einer CKD eine Rolle zu spielen. In diesem Zusammenhang sollte neben einer ausgewogenen Kost auch die Natriumzufuhr, die Harnsäureproduktion und der Säure-Basen-Haushalt beachtet werden. Insgesamt kann auf diese Weise die Progression einer CKD vermindert werden, wobei zukünftige Studien helfen müssen, Zielwerte besser zu definieren und neue Therapeutika vor allem bei Patienten mit CKD zu untersuchen.
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